Treppenaufgang in der Ihnestraße 22, 2024
Fritz Brunier Fotografie
Es hat Jahrzehnte gedauert, bis nach ersten Forderungen für eine sichtbare Auseinandersetzung mit der Geschichte des Gebäudes in der Ihnestraße 22 der jetzige Erinnerungsort entstanden ist:
1986 traten Wissenschaftler*innen dafür ein, dass eine Ausstellung und eine Gedenktafel an die Geschichte des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik erinnern.
1987 brachten Angehörige einer Projektgruppe eine nicht autorisierte Gedenktafel neben dem Eingang der Ihnestraße 22 an.
1988 ließ die Freie Universität Berlin an gleicher Stelle die heute noch existierende Gedenktafel installieren.
2013 zeigte eine aus einem Seminar hervorgegangene Studierendengruppe am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft die Ausstellung „Manufacturing Race“. Dabei ging es insbesondere um die kolonialen Bezüge in der Geschichte des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik. Seit 2016 existiert dazu eine Website. [Link zu www.manufacturingrace.org].
2017 konnte die aus einem weiteren Seminar hervorgegangene studentische „KWI-A AG“ beim Präsidium der Freien Universität Berlin erwirken, dass eine Postdoc-Stelle eingerichtet wird, die sich mit der Geschichte der Ihnestraße 22 auseinandersetzt.
Ab 2019 entwickelte das daraufhin eingerichtete Projekt „Geschichte der Ihnestraße 22“ den Erinnerungsort Ihnestraße. Es wurde dabei von zwei Beiräten mit Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen von Selbstorganisationen beraten.
2024 eröffnete der Erinnerungsort Ihnestraße am historischen Ort des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik. Erstmals werden dabei auch die Geschichten von Opfern und Betroffenen der Forschung des Instituts erzählt.