Hier erklären wir einige Wörter,
die für den Erinnerungs-Ort Ihnestraße wichtig sind.
Dort war von 1927 bis 1945 das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erb-Lehre und Eugenik.
Erinnerungs-Ort Ihnestraße:
Wissenschaftler*innen vom Institut haben mit ihrer Arbeit
Verbrechen vorbereitet.
Daran wollen wir an diesem Ort erinnern.
Und an die Opfer von diesen Verbrechen.
Kaiser-Wilhelm-Institut:
Kaiser Wilhelm war ein wichtiger Herrscher in Deutschland.
Er lebte vor mehr als 100 Jahren.
Damals wurden Forschungs-Institute gegründet,
die nach ihm benannt wurden.
Wissenschaftler*innen forschten darin zu verschiedenen Themen.
Es ging vor allem um Natur-Wissenschaften.
Anthropologie:
Das ist die Wissenschaft vom Menschen.
Es geht darum: Wie lebt der Mensch?
Und wie entwickelt sich der Mensch über lange Zeit?
In der Ihnestraße 22 wurde daran geforscht.
Zum Beispiel wurden Körper-Teile ausgemessen,
um die Menschen in verschiedene Gruppen einzuteilen.
Menschliche Erb-Lehre:
Die Wissenschaftler*innen forschten an der Frage:
Wie funktioniert Vererbung bei Menschen?
Zum Beispiel bei Krankheiten und Behinderungen.
Eugenik:
Eugenik war eine Idee von Wissenschaftler*innen und Politiker*innen.
Es ging darum, wer Kinder kriegen sollte und wer nicht.
Die Wissenschaftler*innen und Politiker*innen dachten,
dass manche Menschen mehr wert sind als andere.
Zum Beispiel, dass gesunde Menschen mehr wert sind
als kranke oder behinderte.
Oder dass Menschen mit heller Haut mehr wert sind als
Menschen mit dunkler Haut.
Das Ziel von Eugenik war:
Nur die gesunden Menschen mit heller Haut sollten
Kinder bekommen.
Es sollten keine Kinder mit Behinderung mehr geboren werden.
Denn in Deutschland sollten damals nur gesunde und
hellhäutige Menschen leben.
Rasse:
Wissenschaftler*innen haben früher versucht,
Menschen in unterschiedliche Gruppen einzuteilen.
Es ging dabei um das Aussehen von Menschen.
Diese Gruppen nannten sie Rassen.
Einige Wissenschaftler*innen dachten früher,
dass manche Menschen wertvoller sind als andere:
Menschen mit heller Haut.
Sie dachten, diese Menschen sind klüger und gesünder
als alle anderen.
Heute weiß man: Bei Menschen gibt es keine Rassen.
Und alle Menschen sind gleich viel wert.
Behinderung:
In der Ihnestraße 22 wurde auch an Menschen
mit Behinderung geforscht.
Es ging dabei nur um Behinderungen, die vererbt werden können.
Die Wissenschaftler*innen wollten den Menschen aber nicht helfen.
Ihr Ziel war, dass keine weiteren Kinder mit Behinderung
geboren werden.
Zwangs-Sterilisation:
Sterilisation heißt: Jemand wird operiert,
so dass er keine Kinder kriegen kann.
Manche Menschen wurden früher dazu gezwungen.
National-Sozialisten:
Diese Menschen waren Mitglieder einer Partei:
Der National-Sozialistischen-Deutschen-Arbeiter-Partei.
Sie kamen 1933 in Deutschland an die Macht.
Ihr Anführer war Adolf Hitler.
Die National-Sozialisten haben viele verschiedene Menschen
schlecht behandelt und getötet.
1939 haben sie den Zweiten Welt-Krieg angefangen.
1945 haben andere Länder den Krieg gewonnen.
Die National-Sozialisten waren besiegt.
Sie hatten Leid und Tod für viele Millionen Menschen
in ganz Europa gebracht.